Mein Engel bist Du
Noch zwei Tage bis zum Heiligabend.
Sie saß da und dachte an vergangene Weihnachten. Wie sehr hatte sie früher die Zeit genossen, Geschenke verpackt, Vorbereitungen für Weihnachtenn getroffen.
Sie saß da und dachte nach. Ein schwerer Stein lag auf ihrem Herzen, die Geschenke für ihren Sohn waren verpackt. Wie gern hatte sie immer das Leuchten in seinen Augen gesehen, wenn es soweit war, dass er endlich alles auspacken konnte.
Wie schön war es, wenn alle ihre Lieben beisammen saßen und sie die Stille und Besinnlichkeit der Weihnacht genießen konnte.
Sie dachte an geliebte Menschen, die von ihr gegangen waren, die aber immer noch in ihrem Herzen sind.
Der Baum musste noch geschmückt werden.
Ihr fehlte die Kraft und dennoch wurde der Baum mit jeder Kugel schöner, bis er in seiner vollen Pracht erstrahlte.
Wie glücklich war sie einst, jetzt liefen nur noch Tränen über ihr Gesicht. Das Fest der Liebe? Sie spürte nur noch den Schmerz in ihrem Herzen, den Schmerz tiefer Verletzungen der letzten Wochen.
Sie sah sich um, ihre Wohnung war geschmückt mit Engeln, Elfen und Feen, die sie immer so liebte.
Und sie fragte sich: "Wo ist mein Engel?
Mein Engel, der mir meinen größten Wunsch erfüllt."
Jeden einzelnen nahm sie in die Hand, doch keiner gab ihr eine Antwort.
Still saß sie da und betrachtete den Baum, und plötzlich überkam sie ein Gefühl der Wärme und sie hörte eine vertraute Stimme, eine Stimme, die ihr so sehr fehlte in den letzten Jahren.
"Ich bin bei dir, meine Kleine, hab keine Angst. Du bist stark, du wirst es schaffen."
Sie schaute auf das Bild, das vor ihr stand, und sah in ein lächelndes Gesicht. Leise sprach sie:
"Ich brauchte meinen Engel nicht zu suchen, denn du warst und wirst immer bei mir sein.
Ich danke Dir. Frohe Weihnachten,meine geliebte Omi." |